Du möchtest etwas gegen die AfD unternehmen, es gibt keine Gruppe oder lokales Bündnis in Deinem Ort? Das bedeutet nicht, dass Du nichts gegen Rassist*innen unternehmen könntest. Hier ein paar Ideen, wie Du auch alleine oder mit wenigen Unterstützer*innen den Aktivist*innen der AfD entschlossen entgegentreten und ein Zeichen gegen rechte Hetze und Propaganda setzen kannst.
Nicht jeder Vorschlag kann auch überall und in jeder Situation genau so angewendet werden. Vielmehr handelt es sich um eine Sammlung von Aktionsideen und positiven Erfahrungen, die wir in der Vergangenheit gemacht haben und als Anstoß oder Vorlage für Deine eigenen Aktivitäten dienen können. Dieser Leitfaden wird außerdem immer weiterentwickelt. Wenn Du selber gute Ideen oder Erfahrungen gemacht hast, schicke uns Dein Feedback und deine Ideen auf Facebook oder an: info@your-server.de
Diese Aktionsanleitung herunterladen und ausdrucken: Aktionsideen für Einzelpersonen | Alle Aktionsanleitungen in einer Broschüre: Broschüre: Aktionsanleitungen
Sticker kleben
Der Weg zur Schule oder zur Uni, auf dem Kneipenklo, im Stadion,… – viele Orte mit Publikumsverkehr sehen mit ein paar antirassistischen Aufklebern gleich viel schöner aus. Aufkleber mit verschiedenen Motiven schicken wir Dir gerne kostenlos oder gegen eine Spende zu. Hier kannst du sie online bestellen. (Bedenke, dass das Kleben von Aufklebern an machen Orten als Ordnungswidrigkeit interpretiert wird. Es ist aber keine Sachbeschädigung.)
Flugblätter auslegen
Mit einem Flugblatt kann man oft spannende Diskussionen beginnen, neue Mitstreiter*innen gewinnen und Interesse bei Menschen wecken, bei denen man es vielleicht gar nicht erwartet hätte. Gerne schicken wir Dir kostenlos oder gegen Spende Flugblätter mit Argumenten gegen Rassismus und warum die AfD keine Alternative ist zu. Diese kannst Du überall auslegen wo Menschen vorbei kommen und vielleicht einige Minuten Zeit zum Lesen haben: in der Bahn voller Pendler*innen, im Pausenraum, Vereins- oder Gemeindeheim, beim Bäcker und so weiter. Auch geht es schnell ein paar Flyer in Briefkästen zu stecken, wenn Du beispielsweise mit deinem Hund eine Runde spazieren gehst.
Leser*innenbrief an die Lokalpresse
Ob es gerade einen aktuellen Anlass gibt – eine AfD-Veranstaltung, einen Infostand, einen rassistischen Übergriff – oder ‘einfach so – die meisten Lokalzeitungen drucken bereitwillig Leser*innenbriefe ab. Darin kannst Du Menschen auffordern, etwas gegen Rassismus zu unternehmen, über die “normalisierte“ Berichterstattung zur AfD, oder was Dir persönlich zum Thema AfD und Rassismus auf der Zunge brennt.
Die Adresse für Leser*innenbriefe Deiner Lokalzeitung findest Du in jeder Ausgabe oder im Internet. Inspiration in Form von Argumenten gegen die AfD findest Du hier.
Lokalpolitiker*innen ansprechen
Die AfD ist nicht bloß eine weitere Partei im rechten Politikspektrum. Ihre Akzeptanz führt zur Normalisierung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Hass und Hetze gegen alle, die nicht in das eingeschränkte Weltbild der AfD passen.
Ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die AfD ist deshalb, sie als das bloßzustellen, was sie ist: eine rassistische, frauenfeindliche, unsoziale und undemokratische Partei mit engen Vernetzungen in rechtsradikale und Neonazi-Milieus. In diesem Sinne kannst Du Deine Kommunal- und Landespolitiker*innen kontaktieren und eine öffentlichen Distanzierung zur AfD einfordern.
Briefkastenaufkleber
Im Alltag ein Statement gegen Rassismus zu machen, ist oft gar nicht schwer. Zum Beispiel kannst Du deinen Nachbarn*innen einfach zeigen, dass Du nichts mit Rassist*innen zu tun haben möchtest – und nebenbei Deinen Briefkasten sauber von rassistischer Wahlwerbung halten – indem Du Deinen Briefkasten mit einem antirassistischen Aufkleber schmückst. Eine Vorlage zum Ausdrucken gibt es hier.
Stammtischkämpfer*in werden
Du kannst dich selbst fit machen im Alltag gegen rechte und rassistische Parolen zu argumentieren und deine Stimme zu erheben. Besuche dazu eine unserer Stammtischkämpfer*innen-Seminare. Unsere öffentlichen Seminare findest du hier.
Wenn bei dir in der Nähe keine angeboten wird, kannst du auch selbst eines organisieren. Das ist nicht sehr viel Aufwand. Infos, wie das geht und was du dazu machen musst, findest du hier.
In sozialen Netzwerken aktiv werden
Auf Facebook, Twitter und in den Kommentarspalten der großen Medien kann man zuweilen den Eindruck bekommen, dass es nur noch fremden-, flüchtlings- und muslimenfeindliche Kommentator*innen gibt.
Tatsächlich ist die Mehrheit der Bevölkerung nicht Pro-AfD und für deren Rassismus. Damit nicht der Eindruck entsteht, Rassismus sei normal oder gar Mehrheitsmeinung und Betroffene nicht alleine gelassen werden, ist es wichtig, auch im Netz Rassist*innen paroli zu bieten.
Lass Dich dabei aber nicht auf sinnlose Debatten mit sogenannten Trollen ein (Accounts, die in großer Anzahl kommentieren, nur um zu provozieren). Unterscheide, ob Dein Gegenüber tatsächlich überzeugt werden kann, oder es darum geht, Dritten zu zeigen, dass nicht alle mit dem Kommentar einverstanden sind, dieser unbegründet oder lächerlich ist.
Ein erster Schritt ist es, Behauptungen kritisch zu hinterfragen und über eine kurze Google-Recherche zu überprüfen. Stimmt es wirklich, dass alle Flüchtlinge kriminell sind? Natürlich nicht, und das lässt sich durch Fakten und Statistiken schnell widerlegen. Kopiere den Link zu deiner Recherche und schreibe ihn mit ein, zwei Sätzen dazu als Antwort.
Bei besonders plumpen oder absurden Kommentaren kann es auch helfen mit Humor zu reagieren, und den Kommentar so in den Kakao zu ziehen, dass allen klar wird, um was für einen Schwachsinn es sich handelt. Gute Vorlagen für solche Reaktionen gibt es beispielsweise hier.
Wenn Du den Eindruck hast, dass ein Kommentar strafrechtlich relevant sein könnte, kannst du eine Anzeige erstatten. Suche dafür im Internet nach deinem Ort und “Onlinewache“. Auf der entsprechenden Seite kannst du schnelle eine digitale Anzeige bei der Polizei melden. Mache hierfür Bildschirmfotos und speichere den Link mit Datum und Zeit ab. Melde den Kommentar außerdem bei Antirassistischen Initiativen in deiner Region oder Bundesland, die solche Vorfälle sammeln, auswerten und archivieren.
Bekannte kontaktieren (Whatsapp, Ketten-Mails, Rundbriefe)
Am wertvollsten sind Argumente oder Wahlempfehlungen (beziehungsweise Nicht-Wahlempfehlungen), wenn sie von einer Person kommen, die man persönlich kennt. Kolleg*innen, Freund*innen, Verwandte und Bekannte auf Facebook, per Email oder auf sozialen Netzwerken anzuschreiben kostet wenig Zeit und Überwindung und kann für den einen oder die andere ein entscheidender Faktor sein, sich doch nicht für die AfD zu entscheiden oder rassistische Stimmungsmache zu hinterfragen.
Betreff: Bundestag Nazifrei – Nein zu AfD & Rassismus – mach mit!
Liebe(r) … ,
Ich mache mit bei ‚Aufstehen gegen Rassismus‘ und Du solltest das auch! Die AfD ist rassistisch, sexistisch, undemokratisch und unsozial und im September will sie mit ihrem menschenverachtenden Programm in den Bundestag einziehen. Dagegen müssen wir etwas unternehmen:
Zeige in den sozialen Netzwerken, dass es keinen Platz für Rassismus gibt
www.aufstehen-gegen-rassismus.de/material/soziale-netzwerkeUnterschreibe den Aufruf gegen die AfD
www.aufstehen-gegen-rassismus.de/kampagne/aufrufWerde Stammtischkämpfer*in
www.aufstehen-gegen-rassismus.de/kampagne/stammtischkaempferinnenSpende für Material und Aktionen
www.aufstehen-gegen-rassismus.de/spendenDie AfD ist keine Alternative! Gemeinsam können wir ein Zeichen setzten für Solidarität statt Hetze. Ich hoffe, Du machst auch mit.
Viele Grüße …