Anlässlich der zweiten Runde des Landesparteitages der AfD Brandenburg im Seehotel Rangsdorf rufen Berliner und Brandenburger Initiativen zur Protestdemo am Samstag, den 2. Februar unter dem Motto „Gesicht zeigen gegen Rechtsruck“ auf.


„Wir wollen zeigen, dass wir im Sinne der Gruppen #wirsindmehr und #unteilbar wie zuletzt in Chemnitz, Berlin oder auch jüngst in Riesa weiterhin und auch zukünftig in der Mehrheit sind. Gegen den Rechtsruck – gegen Hetze und Ausgrenzung, gegen Diskriminierung, gegen Kriminalisierung,  gegen Rassismus, gegen Neuhistorisierung, gegen Populismus, …
„Gesicht zeigen gegen Rechtsruck“ – WANN, WO, WAS
Samstag 2.2.2019 in Rangsdorf, Brandenburg
Start um 12:30 Uhr am Bahnhof Rangsdorf – Bahnhofsvorplatz/Goethestraße
Demonstrationszug entlang der Seebadallee zum Tagungsort der AfD
Kundgebung mit Redebeiträgen, Musik und Euren Ideen direkt vor dem Seehotel!

Redner*innen:
Friedrich Burschel (Journalist, NSU-Watch, Radio LOTTE Weimar)
Judith Porath (Aktionsbündnis Brandenburg gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit)
Erik Stohn (Landtagsabgeordneter SPD Brandenburg)
Ruth Wagner (Mitglied des Landesvorstandes Bündnis 90/Die Grünen Brandenburg)
Irmgard Wurdack (Aufstehen gegen Rassismus)
u.a. …
Grußworte:
Mo Asumang (Filmproduzentin: u.a. Dokumentarfilm „Die Arier“ 2014, Moderatorin, Autorin von „Mo und die Arier“ 2016) hat uns Grußworte geschickt, welche auf der Kundgebung verlesen werden.
Bitte nutzt Eure Netzwerke zur Weiterverteilung!“
Auch von Aufstehen gegen Rassismus sind wir dabei. Wir rufen mit zu der Demonstration auf und laden insbesondere unsere Unterstützer*innen in Brandenburg und Berlin sehr herzlich ein, am Samstag, den 2. Februar 2019 nach Rangsdorf mitzukommen.
Denn es gibt viele gute Gründe, gegen die Fortsetzung des Landesparteitags der Brandenburger AfD zu protestieren. Obwohl die AfD sich derzeit Kreide fressend bemüht, sich das Schaffell einer vermeintlich normalen Partei überzuhängen, spricht gerade das Ergebnis der ersten Runde ihres Brandenburger Parteitages eine ganz andere Sprache. So wurden bereits in der ersten Runde ihres Parteitags am ersten Januarwochenende 2019  mehrere extrem rechte Kandidat*innen auf aussichtsreiche Plätze der Landesliste für die Landtagswahl im Herbst gewählt. Mindestens drei der Kandidat*innen sind überregional berühmt-berüchtigt:

  • Zum Spitzenkandidaten kürten die Delegierten Partei- und Fraktionschef Andreas Kalbitz. Kalbitz hat enge Verbindungen in die neofaschistische Szene. 2007 trat er beispielsweise bei einem Pfingstlager der Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ) auf. Die HDJ ist ein mittlerweile verbotener Verein völkischer Nazis, der sich als „paramilitärisch auftretende Elite“ verstand und mit militärischem Drill und Hitler-Verehrung Kinder und Jugendliche aufzog. Er schrieb zudem für extrem rechte Publikationen wie das Vereinsblatt der „Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland“ und leitete einen von Nazis, SS-Offizieren und NPD-Funktionären gegründeten Kulturverein. Darüber hinaus trat er Ende 2017 bei einer AfD-Wahlversammlung in Süd-Neukölln auf, die von dem mutmaßlich in die jüngste rechte Anschlagserie in dem Berliner Stadtteil verwickelten Neonazi und AfD-Mitglied Tilo Paulenz (mit)organisiert worden war.
  • Auf Platz zwei der Landesliste schaffte es Christoph Bernd, der auch Sprecher des Vereins „Zukunft Heimat“ ist/war und der im vergangenen Jahr v.a. durch rassistische Märsche in Cottbus aufgefallen ist. Daran teilgenommen haben – geduldet durch die Veranstalter – auch bekannte Neonazis. Bernd zufolge seien „patriotische Bürgerbewegungen natürliche Bündnispartner der AfD“.
  • Und immerhin noch auf Platz 19 schaffte es auch Leyla Bilge, die sich als „stolze Deutsche“ und „erfahrene und kämpferische Aktivistin“ bewarb. Sie behauptete, es gebe eine „tödliche Toleranz“ gegenüber dem Islam, und schwor die Delegierten auf die Formel ein, der Osten sei „der neue Sturm der AfD“. In Berlin wurde sie u.a. bekannt durch zwei so genannte rechte „Frauenmärsche“ durch Kreuzberg.

Genügend Gründe also, dem Motto der Protestdemo folgend am 2. Februar in Rangsdorf Gesicht zu zeigen gegen die rechte und rassistische Hetze der AfD.