Fast ein Jahr nach dem Einzug der AfD in den Bundestag kamen am ersten Septemberwochenende in Frankfurt a.M. über 200 Menschen aus ganz Deutschland zur dritten Aktivenkonferenz von Aufstehen gegen Rassismus zusammen. Gemeinsam haben wir in rund 20 Workshops und Veranstaltungen Strategien gegen Rassismus und für Solidarität diskutiert und weiterentwickelt.
Im Anschluss an die Konferenz erklärt Judith Amler, von Attac Deutschland: „Wir sehen mit Sorge, dass die extrem rechte AfD zunehmend zu einer normalen Partei erklärt und in Medien und Öffentlichkeit als solche behandelt wird. Rassismus und Hetze darf keine Bühne geboten werden!
Die AfD hat das gesellschaftliche Klima nach rechts gerückt – das spüren die von Rassismus Betroffenen, Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, Kulturschaffende, gesellschaftliche Minderheiten und alle Menschen, die sich gegen Rassismus engagieren. Die rassistischen Mobilisierungen und die Hetzjagd in Chemnitz sind auch ein Ergebnis dieser Entwicklung.“
„Wir unterstützen weiter die Proteste gegen die rassistischen Mobilisierungen in Chemnitz.
Wir protestieren weiter gegen die öffentlichen Auftritte der AfD. Wir setzen uns weiter gegen die Normalisierung der AfD ein.
Wir stehen auf gegen jede Form von Rassismus, gegen Islamfeindlichkeit, Antisemitismus, Antiziganismus. Wir treten für eine offen Gesellschaft, für die Verteidigung der politischen und sozialen Rechte, die Generation vor uns erkämpft haben,“ ergänzt Christine Buchholz, die für DIE LINKE bei Aufstehen gegen Rassismus mitarbeitet.
„Wir intensivieren den Austausch und die Kooperation mit Bündnispartner aus anderen europäischen Ländern.
Wir haben keine Zeit zu verlieren und laden alle ein, die aufstehen wollen gegen Rassismus, sich unserem Bündnis anzuschließen,“ so Cornelia Kerth von der VVN/BdA.
Nachfolgend dokumentieren wir die Abschlusserklärung der Aktivenkonferenz sowie unsere Solidaritätserklärung mit den antirassistischen Protesten in Chemnitz:
Abschlusserklärung der Aktivenkonferenz »
Solidaritätserklärung mit den antirassistischen Protesten in Chemnitz »
Eindrücke von der Konferenz
Das war das Programm der Konferenz
Freitag 31.8.
19 Uhr “Gegen Rassismus und Intoleranz – auf den Straßen und in den Parlamenten”
Veranstaltung des DGB Hessen-Thüringen mit Aktiven des Bündnisses “Keine AfD in den hessischen Landtag”
und Podiumsbeiträgen von:
- Dr. Ulrich Schneider (Paritätischer Wohlfahrtsverband)
- Eva Berendsen (Bildungsstätte Anne Frank)
- Ulrike Foraci (Arbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte Hessen – agah)
- Hibba Kauser (Aktivistin gegen Abschiebungen, Offenbach)
- Maike Wiedwald (GEW)
Eröffnung: Michael Rudolph, Bezirksvorsitzender DGB Hessen-Thüringen
Samstag 1.9.
Gesamtmoderation: Judith Amler (Attac) für Aufstehen gegen Rassismus
11 bis 11.15 Begrüßung und Eröffnung der Aktivenkonferenz
mit Christine Buchholz (DIE LINKE) für Aufstehen gegen Rassismus
11.15 bis 13 Uhr “Die AfD als parlamentarischer Arm einer rechten Sammlungsbewegung”
Veranstaltung im Plenum mit Andreas Kemper (Publizist und Soziologe)
Anschließend Workshops zur politischen Auseinandersetzung mit der AfD:
13.30 bis 15 Uhr
- “Völkischer Nationalismus” mit Helmut Kellersohn (DISS – Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung)
- “Feindbild Islam – Türöffner für die Neue Rechte” mit NN (Claim – Allianz gegen Muslim- und Islamfeindlichkeit), Said Barkan (ZMD – Zentralrat der Muslime in Deutschland, Hessen) und Christine Buchholz (MdB DIE LINKE)
- “Welche Bedeutung hat Antisemitismus für die AfD?” mit Tom Uhlig und Saba-Nur Cheema (Bildungsstätte Anne Frank)
- “Antifeminismus und reaktionäres Gesellschaftskonzept” mit Amelie Kolandt und Rosemarie Nünning (Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung)
- “Gewerkschaftsfeindlichkeit und die soziale Frage” mit Ulrike Eifler (DGB Südosthessen, Regionsgeschäftsführerin)
- “Die Auseinandersetzung zwischen Neoliberalen und National-sozialen in der AfD?” mit Dirk Schwarzer (Attac)
15.30 bis 17 Uhr
- “Autoritäres Staatsverständnis und Demokratiefeindlichkeit” mit Andreas Kemper (Publizist und Soziologe)
- “Zur Bedeutung von Aufrüstung, Krieg und Militarismus bei der AfD” mit Claudia Haydt (IMI – Informationsstelle Militiarisierung)
- “Formen rechter Vernetzung auf der Straße” mit Julian Bruns (Co-Autor von “Die Identitären – Handbuch zur Jugendbewegung der Neuen Rechten in Europa”)
- “Die AfD und die extreme Rechte in Europa” mit Hajo Funke (Professor für Politische Wissenschaft), angefragt
- “Grüne Braune? Die AfD und die Umweltfrage” mit Prof. Dr. Kai Niebert (DNR – Deutscher Naturschutzring)
- “Zum Manifest der AfD” mit Detlef Bauer (AgR Berlin-Schöneberg – Recherche-AG “Manifest der AfD”)
Bis 22 Uhr Rock gegen Rechts (auf dem Opernplatz)
Infos unter: Rock gegen Rechts Festival
Sonntag 2.9.
10 bis 11.30 Uhr Workshops zur Weiterentwicklung unseres Widerstands gegen die AfD:
- “Der AfD überall entgegentreten: Wie gründe ich eine lokale Aktionsgruppe?” mit AgR-Aktiven aus Augsburg und Chemnitz
- “Haltung zeigen gegen rechte Parolen – Stammtischkämpfer*in werden”
- “Die Landtagswahlen 2018-2019: Was tun gegen die AfD?”
- “Lokal und regional von der AfD Angegriffene vernetzen”
- “Entwicklung von zielgruppenspezifischen Materialien”
- “Weiterentwicklung der Stammtischkämpfer*innen-Kampagne”
12 bis 14 Uhr “Aufstehen gegen Rassismus: Der Kampf gegen den Aufstieg der Rechten in Europa”
Abschlussveranstaltung im Plenum mit internationalen Podiumsbeiträgen
- Cornelia Kerth (VVN-BdA) für Aufstehen gegen Rassismus
- Sandoz Szoke (Menschenrechts-Aktivist, Roma Parlament Ungarn)
- Ulrike Schmidt und Weyman Bennet (Stand up to Racism, Großbritannien)
- Hamado Dipama (Bayerischer Flüchtlingsrat)
- David Albrich (Plattform für eine menschliche Asylpolitik, Österreich)
Moderation: Lara Kannapel (Jusos) für Aufstehen gegen Rassismus
Spenden
Die Teilnahme an der Aktivenkonferenz war kostenlos. Damit wir allerdings den Flyer- und Plakatdruck sowie die Räumlichkeiten vor Ort bezahlen können, freuen wir uns sehr über eine Spende.
Kontoverbindung:
VVN-BdA
IBAN: DE 90 4306 0967 1214 8918 00
BIC: GENODEM1GLS
Betreff: Aufstehen gegen Rassismus – Konferenz 2018